9. November: 18 Synagogen für eine Nacht digital rekonstruiert

Lauder: „Nazis haben sich am Heiligsten vergriffen“

Mehr als 1.400 Synagogen und jüdische Gemeinderäume wurden bei den Pogromen der Nationalsozialisten im November 1938 im Deutschen Reich zerstört. Mit Unterstützung des Zentralrats der Juden in Deutschland und der IRG Österreich nimmt der Jüdische Weltkongress den 83. Jahrestag der Pogromnacht vom 9. / 10. November 1938 zum Anlass, beispielhaft 18 dieser Gebäude für eine Nacht wieder erlebbar zu machen.
Mithilfe von Videoprojektionen auf bestehende Gebäude oder Leinwände werden die digital rekonstruierten Gotteshäuser an ihren historischen Standorten zu sehen sein. Damit soll ein Eindruck vom ehemals reichhaltigen und vielfältigen jüdischen Leben in Deutschland entstehen.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat die Schirmherrschaft der Aktion in Deutschland übernommen. Die digitalen Rekonstruktionen wurden von der TU Darmstadt und er der TU Wien erstellt.

Ronald S. Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses erklärte zur Aktion:
„Die Nazis haben sich in der Pogromnacht am Heiligsten vergriffen, das Menschen Schutz bietet und Zusammenhalt stiftet. Die Zerstörung der Gotteshäuser war der Vorgriff auf den Holocaust, diese Absicht war klar erkennbar. Die Präsenz des Judentums sollten aus dem öffentlichen Raum verschwinden und so auch im kollektiven Gedächtnis ausgelöscht werden. Umso wichtiger ist es, dass wir sichtbar und erlebbar machen, was verloren ging. In den letzten Jahren sind erfreulicherweise wieder mehr neue Synagogen eröffnet worden. Ich hoffe, diese Aktion bringt viele Menschen dazu, sich eine echte Synagoge anzuschauen und mit den jüdischen Gemeinden ins Gespräch zu kommen.“

An folgenden 13 Standorten in Deutschland werden die Videoprojektionen zu sehen sein.

Berlin: Synagoge in der Fasanenstraße
Hamburg: Synagoge am Bornplatz
München: Synagoge in der Herzog-Max-Straße
Frankfurt/Main: Synagoge in der Friedberger Anlage
Köln: Synagoge in der Glockengasse
Hannover: Synagoge Rote Reihe 6
Dortmund: Synagoge am Hiltropwall
Darmstadt: Synagoge in der Bleichstraße/Ecke Grafenstraße
Kaiserslautern: Synagoge in der Luisenstraße
Paderborn: Synagoge Am Bußdorf
Minden: Synagoge in der Kampstraße
Bamberg: Synagoge in der Herzog-Max-Straße
Plauen: Synagoge in der Senefelder Straße, Ecke Engelstraße

An einzelnen Standorten ist darüber hinaus eine erweiterte Präsentation über Virtual Reality-Brillen erlebbar.

Auch an folgenden 5 Standorten in Österreich werden Projektionen zu sehen sein, dort unter der Schirmherrschaft von Justizministerin Alma Zadić sowie Bundesministerin für EU und Verfassung Karoline Edtstadler.

Wien: Synagoge in der Tempelgasse
Synagoge in der Hubergasse
Synagoge in der Pazmanitengasse
Synagoge in der Dirmhirngasse
Linz: Synagoge in der Bethlehemstraße

Die Projektionen beginnen mit Einsetzen der Dämmerung, je nach Standort voraussichtlich um 17 bzw. 18 Uhr.

Die Aktion ist Teil der #WeRemeber-Kampagne des Jüdischen Weltkongress, welche auf den internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar hinführt.

Über den Jüdischen Weltkongress
Der Jüdische Weltkongress (WJC) ist die internationale Organisation, die jüdische Gemeinden in 100 Ländern gegenüber Regierungen, Parlamenten und internationalen Organisationen vertritt.

Quelle Text:
Leadership Communications
Andreas Scheuermann
Untere-Matthias-Claudius-Str. 8
65185 Wiesbaden

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Wiesbaden, 05.11.2021