Schockanrufe und andere Betrugsmaschen

Mit verschiedenen Betrugsmaschen haben unbekannte Täter am Mittwoch und Donnerstag versucht, Menschen aus der Westpfalz hereinzulegen, um an ihr Geld zu kommen. Leider waren sie in einem Fall erfolgreich. Eine Frau aus dem Landkreis übergab einem unbekannten Mann Bargeld und Schmuck.

Erste Ermittlungen ergaben, dass die 79-Jährige am Nachmittag von einem unbekannten Mann angerufen wurde, der sich als Staatsanwalt vorstellte. Der Anrufer berichtete, dass es zu einem Unfall gekommen sei, an dem der Sohn der Seniorin beteiligt war. Bei dem Unfall sei eine Frau getötet worden. Dem Sohn drohe nun ein Gefängnisaufenthalt – es sei denn, die 79-Jährige würde eine Kaution für ihn bezahlen. Leider glaubte die Seniorin die Geschichte und übergab wenig später einem Unbekannten so viel Bargeld, wie sie zu Hause hatte, und auch wertvolle Schmuckstücke.

Unser dringender Appell: Lassen Sie sich nicht am Telefon von solchen „Schockanrufen“ verunsichern! Bleiben Sie misstrauisch – erst recht, wenn Geldforderungen gestellt werden oder jemand neugierige Fragen zu Ihrer Lebenssituation und Ihren finanziellen Verhältnissen stellt!

Am besten geben Sie am Telefon keine Auskünfte! Und BITTE übergeben Sie NIEMALS einem Fremden einfach Bargeld oder Wertgegenstände!

Unser Tipp: Beenden Sie das Telefonat und verständigen Sie die (echte) Polizei! Und wenn Ihnen Geschichten über angebliche Unfälle von Angehörigen erzählt werden, fragen Sie selbst bei Ihren Familienmitgliedern nach, ob die Informationen stimmen!

Von einem versuchten Enkeltrick-Betrug berichtet auch eine 85-jährige Frau aus dem Stadtgebiet. Sie hatte am Mittwoch einen Anruf einer unbekannten Frau erhalten, die sich als ihre Nichte ausgab. Die Anruferin behauptete, dass sie sich eine Immobilie gekauft habe und nun Bargeld benötige. Als die Seniorin entgegnete, dass sie kein Geld zu Hause habe, teilte die angebliche „Nichte“ mit, dass sie sich gleich nochmal melden würde.

Wenige Minuten später klingelte das Telefon erneut – diesmal meldete sich allerdings ein Mann, der sich als Polizeibeamter ausgab. Er wiederum behauptete, dass es sich bei der Anruferin um eine Betrügerin handelte, die man schnappen wolle. Die Seniorin müsse an ihrem Telefon lediglich die Rautetaste drücken, dann würde sie direkt mit dem Polizei-Notruf verbunden. – Zum Glück fiel die 85-Jährige nicht darauf herein. Stattdessen legte sie den Hörer auf und wählte selbst die Nummer des Notrufs.

Mit einem sogenannten Schockanruf wollten Betrüger am Mittwoch auch eine andere Frau aus dem Stadtgebiet unter Druck setzen. Wie die 71-Jährige der Polizei meldete, gab sich die unbekannte Anruferin als Enkelin aus und berichtete von einem schweren Verkehrsunfall, bei dem jemand ums Leben gekommen sei. Die 71-Jährige erkannte sofort die Betrugsmasche und beendete das Telefonat, bevor die Betrüger irgendwelche Forderungen stellen konnten. Anschließend rief sie ihre echte Enkelin an und versicherte sich, dass bei ihr alles in Ordnung ist.

Einen ähnlichen Schockanruf erhielt am Donnerstag eine 60-jährige Frau aus dem Stadtgebiet. Ihr wurde am Telefon mitgeteilt, dass ihr Sohn im Krankenhaus läge. Die Frau glaubte die Geschichte zum Glück nicht, sondern legte einfach auf und wandte sich an die Polizei. Auf Empfehlung der Ermittler rief die 60-Jährige selbst ihren Sohn an – und erfuhr von ihm persönlich, dass es ihm gut geht und er nicht im Krankenhaus ist.

Mit der Story des angeblichen Wohnungskaufs versuchte es ein Unbekannter am Donnerstagabend bei einem Senior im Stadtgebiet. Angeblich brauchte der Anrufer für den Wohnungskauf sofort Geld, die Bank sei aber schon geschlossen. An dieser Stelle erkannte der 81-Jährige die Betrugsmasche und beendete das Gespräch. Weitere Anrufe gingen nicht ein. |cri

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Quelle Text/Bild:
Polizeipräsidium Westpfalz
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Kaiserslautern, 16.09.2021