Die Günter Effgen GmbH, ein Familienunternehmen in Herrstein, plant, künftig Künstliche Intelligenz in der optischen Qualitätskontrolle von Schleifstiften einzusetzen. Unterstützung fand das mittelständische Unternehmen bei den KI-Trainern des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Kaiserslautern. Gemeinsam sind das KomZ-KL und das Projektteam von Effgen dieses innovative Projekt angegangen, um den Vorgang der optischen Qualitätskontrolle zu verbessern.
Die Günter Effgen GmbH bietet als mittelständisches Familienunternehmen Diamant- und Bornitridwerkzeuge nach kundenspezifischen Vorgaben sowie nach dem FEPA-Standard an. Der Fertigungsprozess ist hochindividuell und läuft zu einem großen Teil noch in Handarbeit ab. Gerade dieses Fertigen nach Losgröße 1 stellt das Unternehmen vor verschiedene Herausforderungen, die mithilfe von Digitalisierung angegangen werden können: „Digitalisierung spielt überall eine große Rolle. Bisher haben wir noch wenig Automation, da die ganze Produktion einen starken Manufakturcharakter hat“, sagt Jörg Rassweiler, Leiter der Fertigungsplanung.
Optische Qualitätskontrolle unter die Lupe nehmen
In einem Produktionsschritt müssen die mit einer Diamantbeschichtung versehenen Schleifstifte einer optischen Qualitätskontrolle unterzogen werden. Hierzu prüfen die zuständigen Mitarbeiter:innen die einzelnen Stifte mithilfe eines Mikroskops von verschiedenen Seiten und suchen nach Unebenheiten und Fehlern in der Beschichtung. Bei Effgen reifte der Wunsch, diesen Vorgang zu automatisieren und somit die Mitarbeitenden zu entlasten und gleichzeitig die Qualität der optischen Kontrolle zu verbessern. Um dieses ambitionierte Projekt angehen zu können, hat sich das KMU an das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern gewandt, welches mit seinen KI-Trainern auch bei Anwendungsfällen mit Künstlicher Intelligenz unterstützen kann.
KI muss in den Mittelstand
„Mit Künstlicher Intelligenz möchten wir den Anteil der monotonen, aber für die Qualität absolut entscheidenden, Kontrollarbeit für die Mitarbeiter deutlich reduzieren. Wir rationalisieren nichts weg, wir möchten unterstützen“, so Jörg Rassweiler. Der Anwendungsfall der optischen Qualitätskontrolle ist ein sehr typischer für KMU aus dem produzierenden Gewerbe, der durch Automation optimiert werden kann. Hierfür eignet sich Künstliche Intelligenz besonders gut, wie Projektmitarbeiter Pascal Becker vom KomZ-KL erklärt: „Die optische Qualitätskontrolle ist ein Anwendungsfall im Mittelstand, der sich sehr gut mit KI unterstützen lässt. Es kommen große Datenmengen zusammen, die standardisiert ausgewertet werden müssen – die Paradedisziplin von KI. Effgen macht sich mit diesem Projekt zu einem hervorragenden Beispiel für andere KMU”.
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern war ein Projekt von Mittelstand-Digital. Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und dem Handwerk. Die Projektbegleitung gehört zu den Leuchtturm-Projekten der KI-Trainer in der Region: Innerhalb eines Zeitraums von jeweils sechs Monaten wurden die KMU bei der Umsetzung eines KI-Projekts unterstützt und dadurch zum Vorbild für andere Unternehmen. Mit dem Projekt Mittelstand-Digital Zentrum Kaiserslautern geht die Unterstützung für den rheinland-pfälzischen Mittelstand zukünftig weiter. Weitere Infos gibt es hier: digitalzentrum-kaiserslautern.de/
Weitere Infos zur Projektbegleitung mit der Günter Effgen GmbH gibt es hier: digitalzentrum-kaiserslautern.de/automatisierte-optische-qualitaetskontrolle-von-schleifmitteln-auf-basis-von-kuenstlicher-intelligenz
Bu: Dr. Christian Effgen, Mitglied der Geschäftsführung (mi.), Jörg Rassweiler, Leiter der Fertigungsplanung (re.) und Dr. Matthias Schmitt, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung (li.) (Fotos: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern / A. Sell).
Quelle Text/Bild:
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Kaiserslautern
Trippstadter Straße 122
67663 Kaiserslautern
www.mittelstand-digital.de
Kaiserslautern, 26.07.2021
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