Handwerksausbildung wird digitaler – Projekt „Medienpädagoge“ startet in der HWK der Pfalz

In der Handwerkskammer der Pfalz startet das Pilotprojekt „Medienpädagoge“ mit dem Ziel, Teile der Handwerksausbildung auch digital durchzuführen. Das hat Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt mitgeteilt. Die Digitalisierung durchdringe alle Lebensbereiche. „Daran müssen wir auch die Ausbildung anpassen“, so Schmitt. Die Digitalisierung biete hier große Chancen und trage zur Flexibilisierung und Attraktivität der Dualen Ausbildung bei. Die Zukunft der Ausbildung liege in einer klugen Kombination aus Präsenz- und Online-Lehre.

„Das Pilotprojekt in der Handwerkskammer der Pfalz ist zukunftsweisend. Die Transformation der Lebens- und Arbeitswelt verlangt nach hybriden Ausbildungsmodellen. Der Trend zum flexiblen Arbeiten muss sich auch in der Ausbildung widerspiegeln. Wir stellen unsere Berufsbildungszentren für die Zukunft auf, investieren in die Bildung und moderne Lehrangebote. In digitalen Ausbildungsangeboten liegt auch das Potenzial, junge Menschen zu erreichen und sie wieder stärker für eine Handwerksausbildung zu begeistern“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt.

„Der Medienpädagoge wird digitale Ausbildungsinhalte für das Handwerk entwickeln und so der Digitalisierung der Lehre einen Schub verleihen“, so die Ministerin.

Das Wirtschaftsministerium fördert das Pilotprojekt „Medienpädagoge“ der HWK der Pfalz zu 50 Prozent mit rund 35.000 Euro aus Landesmitteln. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat Dr. Till Mischler, Hauptgeschäftsführer der HWK der Pfalz, einen Förderbescheid überreicht.

„Der Einsatz eines Medienpädagogen ist durch den digitalen Wandel in der Überbetrieblichen Ausbildung sowie auch in der Fort- und Weiterbildung unseres Hauses sehr wichtig. Er hilft uns dabei, didaktische Konzepte für optimales digitales Lernen zu entwickeln und umzusetzen. Wir freuen uns daher sehr, dass das Wirtschaftsministerium unser Projekt unterstützt und fördert“, erläutert Dr. Mischler die Bedeutung eines Medienpädagogen in der Handwerkskammer.

Der Medienpädagoge wird digitale Lerneinheiten für die Überbetriebliche Ausbildung, die in den Berufsbildungs- und Technologiezentren (BTZs) der Handwerkskammer der Pfalz stattfindet, entwickeln und anbieten. Diese können dann auch weiteren Berufsbildungszentren der Handwerkskammern in Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt werden.

Die HWK der Pfalz wird einen Medienpädagogen einstellen und ein mobiles 3D-Filmstudio mit 3D-Scanner zur Erstellung der digitalen Ausbildungseinheiten einrichten.

Die mediale Aufbereitung, die sich an der Ausstattung der Werkstatt und dem Lehrplan des Ausbilders orientiert, kann den Lernerfolg wesentlich unterstützen und verbessern. Das passiert in Form von E-Learning-Plattformen sowie der Entwicklung von Lehr-, Erklär- und Anleitungsfilmen zur konkreten Übungssituation in den Werkstätten bis hin zu Augmented (AR) oder Virtual Reality (VR) – Anwendungen.

Medienpädagogen sind Experten, die darin ausgebildet sind, Neue Medien im Hinblick auf deren Nutzen im Bereich der Aus- und Weiterbildung zu bewerten und umzusetzen. Sie können digitale Lernmedien entwerfen, in denen Bild, Ton, Grafik und Text sachgerecht, sinnvoll und übersichtlich enthalten sind.

Das Projekt „Medienpädagoge“ wird zunächst ab Juli 2021 bis Ende des Jahres in den Bildungs- und Technologiezentren der HWK der Pfalz pilotiert, um die Überbetriebliche Ausbildung/Lehrlingsunterweisung zu unterstützen und Ausbildungsinhalte didaktisch und methodisch aufbereitet den Lehrlingen digital zur Verfügung zu stellen.

Die Entwicklung digitaler Lern- und Lehrformen ist auch ein formuliertes Ziel innerhalb des neuen Koalitionsvertrages. Das Projekt leistet einen Beitrag, die Ausbildung in den rheinland-pfälzischen Berufsbildungszentren und dem Handwerk nachhaltig zu verbessern und trägt zur Fachkräftesicherung bei.

„Eine moderne und zukunftsgerichtete Ausbildung wird zunehmend mehr digitale Lehr- und Lernangebote benötigen. Das hat uns auch die Pandemie und der damit verbundene Ausfall von Präsenzlehre einmal mehr verdeutlicht. Auch der Trend zum Homeoffice und zur Flexibilisierung der Arbeitswelt weist in diese Richtung. Mit dem Pilotprojekt gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung digitale Ausbildung“, sagte Ministerin Schmitt.

Bildquelle: HWK der Pfalz.

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Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
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Mainz, 21.05.2021