Kommunen in RLP bilanzieren Endenergie- und Treibhausgase als erste einheitlich mit BISKO-Standard

Im Energieatlas Rheinland-Pfalz sind für verschiedene Landkreise und Kommunen nun auch Endenergie- und Treibhausgasbilanzen aufgeführt. Möglich wird die gemeinsame Darstellung durch die Verwendung einer einheitlichen Methodik, der Bilanzierungssystematik kommunal (BISKO) im Projekt „Kommunale Treibhausgas-Bilanzierung und regionale Klimaschutz-Portale in Rheinland-Pfalz“ (KomBiReK).

Die dargestellten Daten wurden mit der Software „Klimaschutz-Planer“ des Klima-Bündnisses berechnet. Im Rahmen des KomBiReK-Projektes der Energieagentur Rheinland-Pfalz erhalten Kommunen seit 2019 kostenfreie Zugänge zur Software sowie Schulungen und Unterstützung. Mittlerweile nutzen auf Kreisebene fast 60 Prozent und auf Verbandsgemeindeebene fast die Hälfte der Kommunen im Land das Angebot.

Rheinland-Pfalz war deutschlandweit das erste Bundesland, das seinen Kommunen die Bilanzierung mit BISKO ermöglicht hat. „Durch die steigende Zahl von Kommunen mit einem kommunalen Klimaschutzmanagement werden sich die Lücken schnell füllen“, ist sich Susan Fangerow, Projektleiterin Energiewendemonitoring und Energieatlas bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz, sicher. „Wir konnten unser Angebot an realen Verbrauchsdaten in regionaler Auflösung durch die Unterstützung weiter ausbauen. Es profitieren also alle.“

Im Klimaschutz-Planer werden bereits viele Werte direkt hinterlegt. Von den zusätzlich benötigten Daten kann ein großer Teil aus dem Energiewendemonitoring der Energieagentur Rheinland-Pfalz bereitgestellt werden. Die Daten aus diesem Monitoring sind für die Kommunen eine große Unterstützung. In der Regel müssen für die Bilanzen lediglich noch Werte der kommunalen Liegenschaften und des öffentlichen Nahverkehrs erhoben werden. Zusätzliche kommunale Daten, falls vorliegend, verbessern die Bilanz weiter.

„Das größte Zugpferd des Projektes ist unser Datenservice für die Kommunen. Die Datenerhebung ist meistens der aufwendigste Part bei der Bilanzierung. Durch die zentrale Datenaufbereitung in unserem regionalen Energiewendemonitoring sind die Daten valide und jährlich fortgeschrieben“, sagt Dr. Christel Simon, Projektleiterin von KombiReK. „Damit können gezielter Maßnahmen in den kommunalen Klimaschutzkonzepten entwickelt werden und man kann überprüfen, ob diese auch die Ziele wie geplant unterstützen.“

BISKO wurde in einem Bundesprojekt gemeinsam mit der Software Klimaschutz-Planer entwickelt. Die Eckpunkte der Methodik sind auch Voraussetzung für die Förderung kommunalen Klimaschutzmanagements im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative. Der Methodik liegt eine endenergiebasierte Territorialbilanz zugrunde, also die Betrachtung der Endenergieverbräuche der Sektoren Privathaushalte, Gewerbe/Handel/Dienstleistung, kommunale Liegenschaften, Industrie und Verkehr im Kommunengebiet. Weil für den Strom der Emissionsfaktor über den bundesweiten Strommix ermittelt wird, sind die Bilanzen vergleichbar. Bei allen Faktoren fließen Emissionen von Gewinnung bis Transport zum Verbrauchsort ein (sogenannte Vorketten). Ein Hinweis auf die Aussagekraft der Gesamtbilanz ergibt sich durch eine Bewertung der Verlässlichkeit der Datenquellen (Datengüte).

Das Projekt KomBiReK ist ein Verbundprojekt von Energieagentur Rheinland-Pfalz und Universität Koblenz-Landau und wird vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung und dem Land Rheinland-Pfalz gefördert. Die einheitliche Methodik ermöglicht auch die Darstellung der Statistik im Rahmen der neu entwickelten regionalen Klimaschutzportale, die auf Landkreisebene die Information und Beteiligung der Bevölkerung bei den Klimaschutzaktivitäten vor Ort ermöglichen.

Der Energieatlas Rheinland-Pfalz ist das Onlineportal rund um Praxisbeispiele, regionale Daten und Fakten zur Energiewende im Land. Das Angebot wird kontinuierlich aktualisiert und ausgebaut.

Quelle Text/Bild:
Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
Trippstadter Straße 122
67663 Kaiserslautern

www.energieagentur.rlp.de

Kaiserslautern, 25.03.2021