Höherer Profit für Grundstücksbesitzende schafft kein billiges Bauland für Familien

Beim erneuten Versuch der Flächenerweiterung in Morlautern (Kalckreuthstr) hat Oberbürgermeister Weichel im Stadtrat überraschend seine fantastische Fehleinschätzung abgeräumt, dass geringere Erschließungskosten die Baulandpreise für Familien senken. Natürlich werden die privaten Grundstücksbesitzenden bei einem Verkauf auch den ortsüblichen Marktpreis verlangen – unabhängig von den Erschließungskosten. Der aktuelle Marktpreis für einen Quadratmeter Bauland in Morlautern betrage rund 300 €/m². In der anschließenden Diskussion wurden unsere weiteren Abschätzungen ebenfalls rundum bestätigt.

Durch die angedachte deutliche Gebietserweiterung könnten sich die Erschließungskosten um 10-15% verändern und zwischen 160-175 € für den Quadratmeter Bauland liegen. Die landwirtschaftliche Fläche ist laut Bodenrichtwert etwa 1,50 € wert. Nach der Bodenumlegung sollen etwa 60% der Erschließungsfläche Bauland sein, dies bedeutet vereinfacht für 2 m² Besitz gibt es 1 m² Bauland. In der Konsequenz können die Grundstücksbesitzenden bei einem Verkaufspreis von 300 €/m² abzüglich 160-175 €/m² Erschließungskosten und abzüglich 3 €/m² bisherigem Besitzwert mit einem planungsbedingtem privaten Buchgewinn zwischen 122-137 €/m² rechnen.

Die Flächenerweiterung hat keine Auswirkungen auf den üblichen Verkaufspreis, sie steigert nur einseitig den privaten Profit und das für zusätzliche Grundstücksbesitzende. Auch das eigentliche Problem der fehlenden Nahversorgung wird mitnichten davon gelöst, dafür entstehen neue Engpässe in Schule und Kindergarten. Eine solche Planung muss nach einer Güteabwägung mit den Belangen des Allgemeinwohls durch CDU, Grüne und FWG abgelehnt werden.

Quelle Text:
Junge Union Kaiserslautern-Stadt
Benedikt Baumann
Bild: Benedikt Baumann

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Kaiserslautern, 28.08.2020