Heimisches Wildfleisch – traditionell und trotzdem „öko“

Die Hauptsaison für Wildbret hat begonnen. Forstämter, private Jäger und einige Metzgereien im Biosphärenreservat bieten viele Einkaufsmöglichkeiten.

Wenn die Blätter in Wald und Weinberg bunt werden, ist auch die traditionelle Hauptsaison für Wildbret wieder angebrochen. Zusammen mit dem Pfälzer Wein und den hierzulande ebenfalls typischen Kastanien kann Wildbret besonders regionaltypisch kombiniert werden. Außerdem wird der Verzehr von heimischem Wildbret auch von Umweltverbänden als ökologisch sinnvoll und als ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz empfohlen, wenn man nicht auf Fleischgerichte verzichten möchte. Im Gegensatz zu konventionell Schlachttieren wachsen unsere Wildschweine, Rehe und Hirsche artgerecht auf. Die wilden Tiere ernähren sich aus der Natur und ohne in Übersee produzierte Futtermittel. Ihr Fleisch enthält garantiert keine Reste von Antibiotika. Viele Forstämter im Biosphärenreservat Pfälzerwald (> Liste der Forstämter), aber auch private Jäger*innen und Metzgereien bieten Wildfleisch jetzt wieder verstärkt zum Kauf an. Auf den Internetseiten des Deutschen Jagdverbandes und des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz können weitere Adressen recherchiert werden.

Mittlerweile wird den Verbrauchern ein breites Spektrum an Wildfleisch angeboten. Es reicht vom ganzen Wildschwein für große Abnehmer in der Gastronomie, geht über küchenfertiges Gulasch in der Familienportion und reicht bis zum verzehrfertigen Wilderertopf in der Vollkonserve für den Singlehaushalt. Einige Verkaufsstellen bieten auch Schinken, verschiedene Wurstwaren im Darm und in der Dose, aber zum Teil auch Frikadellen, Bolognese, Chili con Carne, Sülze und Wildfonds an. Den Kunden wird empfohlen, sich vor Ort nach dem verfügbaren Sortiment zu erkundigen (vgl. Anhang). Das Haus der Nachhaltigkeit führt darüber hinaus auch den passenden Rotwein vom Biowinzer, Servierbretter aus heimischem Holz, Gewürze, Kochbücher, Chutneys und Steinpilz- oder Kastaniennudeln im Sortiment des Pfälzer Waldladens.

Hintergrundinformation
Unter Wildbret versteht man das verzehrbare Fleisch von freilebenden Tieren, die dem Jagdrecht unterliegen. Für das sehr waldreiche Biosphärenreservat Pfälzerwald gilt Fleisch von Wildschwein, Reh- und Rotwild als natürliches, regionaltypisches und gleichzeitig hochwertiges Lebensmittel. Diese Einschätzung beruht darauf, dass das Wild im Gegensatz zu den Nutztieren des Menschen in seiner natürlichen Umwelt lebt. Das Fleisch hat dadurch einen hohen Mineralstoff- und Vitamingehalt bei gleichzeitig geringem Fettanteil. Den Tieren bleibt darüber hinaus der Transport- und Schlachtstress erspart, da es in der Natur erlegt wird. Im Staatswald von Rheinland-Pfalz ist dabei die Verwendung von bleifreier Munition für die Jäger*innen vorgeschrieben. Beim Wildschwein kommt nur Fleisch in den Verkauf, das auf Trichinen untersucht ist und dessen Strahlenbelastung unterhalb des gesetzlichen Schwellenwertes liegt. Und wer Wildfleisch statt Rind- oder Schweinefleisch isst, leistet obendrein einen Beitrag zum Klimaschutz. Beim Wildfleisch entfällt beispielweise die in der Massentierhaltung notwendige Einfuhr großer Mengen an Futtermittel aus Übersee mit den bekannten Begleiterscheinungen.

Quelle Text/Bild:
FORSTAMT JOHANNISKREUZ
Haus der Nachhaltigkeit
Johanniskreuz 1a
67705 Trippstadt

www.hdn-pfalz.de
www.naturerlebnis-pfalz.de
www.treffpunktwald.de

Kaiserslautern, 09.10.2019