Betrüger versuchen es mit unterschiedlichen Maschen

Die Reihe versuchter Betrügereien via Telefon reißt nicht ab. Am Montag wurden der Kripo etliche neue Fälle aus Kaiserslautern und Umgebung gemeldet. Ein Schwerpunkt: Die Masche mit dem angeblichen Microsoft-Mitarbeiter. Aber auch andere Methoden wurden bei der Polizei zu Wochenbeginn angezeigt.

Glücklicherweise haben sich die Vorgehensweise der Betrüger mittlerweile schon relativ weit herumgesprochen, so dass viele der Betroffenen erkennen, dass sie „aufs Glatteis geführt“ werden sollen. Aber noch immer gibt es Unsicherheiten.

So meldete eine 53-jährige Frau aus dem Stadtgebiet, dass sie vor ein paar Tagen einen Anruf eines vermeintlichen Microsoft-Mitarbeiters erhalten hatte. Dem Unbekannten gelang es, die Frau davon zu überzeugen, dass sich auf ihrem Laptop „Viren und Trojaner“ befinden und eine Fernwartung zur Erneuerung der Lizenzen erforderlich sei. Die 53-Jährige gewährte dem Unbekannten Zugriff auf ihren Laptop. Im Anschluss an die Wartungsarbeiten sollte sie 199 Euro per Online-Banking oder Kreditkarte bezahlen. Weil die Dame aber über beides nicht verfügt, wurde sie aufgefordert, bestimmte Gutscheine zu kaufen, die online eingelöst werden können, und die Gutscheincodes per Telefon durchzugeben. Das alles erledigte die 53-Jährige, ohne Verdacht zu schöpfen. Erst als sie dann auch noch ihre Bankverbindung mitteilen sollte, wurde sie stutzig, beendete das Gespräch und schaltete ihren Computer aus…

Eine weitere Betrugsmasche, die am Montag angezeigt wurde, dreht sich um dubiose Gewinnspiele. Ein 58-jähriger Mann aus dem Landkreis entdeckte im Juli auf der Internet-Plattform Facebook ein (vermeintliches) Gewinnspiel eines Drittanbieters, bei dem man (angeblich) ein Handy eines namhaften Herstellers gewinnen könne. Um daran teilzunehmen, überwies er mittels seiner Kreditkarte einen Euro an das Unternehmen, das als Veranstalter genannt war. Gewonnen hat der 58-Jährige zwar nicht, statt dessen, wird ihm seitdem regelmäßig von seinem Konto ein bestimmter Betrag für ein Abonnement abgebucht. Der Mann ist sich jedoch sicher, zu keinem Zeitpunkt einem Abo abgeschlossen oder den Abbuchungen zugestimmt zu haben.

Eine Kombination aus Telefon-Betrug und dubiosem Gewinnspiel hat ein 71-jähriger Mann aus dem Landkreis gemeldet. Demnach erhielt er am Montagnachmittag einen Anruf eines unbekannten Mannes, der sich als Mitarbeiter einer Lotto-Firma ausgab. Der Anrufer behauptete, der Senior habe einen Vertrag mit der Lotto-Firma abgeschlossen und diesen nicht fristgerecht gekündigt. Es seien inzwischen Kosten von 1.200 Euro aufgelaufen, die nun beglichen werden müssten. Als der 71-Jährige entgegnete, dass er nicht über diese Summe verfüge, wurde ihm vom Anrufer eine Begleichung in Raten angeboten. Er solle sogenannte Streaming-Karten besorgen und die jeweiligen Codes durchgeben. Zum Glück wurde der Senior misstrauisch und informierte sich bei der Polizei, die ihm dazu riet, keine Karten oder Gutscheine zu kaufen und auch nicht ohne Nachweis eines echten Vertrags irgendwelche Zahlungen zu leisten.

Darüber hinaus sind offenbar derzeit wieder E-Mails im Umlauf, die den Eindruck vermitteln, dass man vergessen hat, eine Rechnung zu bezahlen. Mit der Aufforderung, die ausstehende Summe plus Mahnkosten via Sofortüberweisung zu begleichen, sollen die Empfänger einen Link anklicken, um angeblich eine genaue Kostenaufstellung zu erhalten. Recherchen haben jedoch ergeben, dass beim Öffnen des Links eine Schadsoftware auf den Computer übertragen wird. Die Polizei rät deshalb bei Mails mit unbekanntem Absender zu besonderer Vorsicht. Bitte überlegen Sie – BEVOR Sie solche Links anklicken oder Dateianhänge öffnen – ob die Forderung berechtigt ist. Falls Sie zu schnell auf „Öffnen“ geklickt haben und erst dann merken, dass hier etwas nicht stimmt, am besten schnellstmöglich die Internet-Verbindung des Computers trennen und ein Antivirenprogramm aktivieren.

Informationen über die diversen Betrugsmaschen und wie man sich vor solchen „Neppern“ schützen kann, bietet die Internet-Seite www.polizei-beratung.de unter https://s.rlp.de/ZDVJr

Das Landeskriminalamt bietet Interessierten am kommenden Donnerstag, 6. September, ein sogenanntes Webinar an, bei dem man sich online darüber informieren kann, wie man Trickbetrüger am Telefon identifiziert, entlarvt und sich am besten verhält. Weitere Infos zu der Online-Veranstaltung finden Sie hier: https://s.rlp.de/QMy8r

Quelle Text/Bild:
Polizeidirektion Kaiserslautern
Logenstraße 5
67655 Kaiserslautern

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Kaiserslautern, 04.09.2018