Lesetipps von der Buchhandlung „blaue Blume“ 14.02.

Kenah Cusanit – Babel
Roman | Hanser | 272 Seiten | 23,00 Euro
Der deutsche Archäologe Robert Koldewey gräbt 1913 im Auftrag des Kaisers im Zweistromland das biblische Babylon aus. Was nicht nur wegen seiner Blinddarmentzündung und anstrengenden Assistenten mühsam ist, sondern sich auch in der weltweit politischen Krisensituation als heikel herausstellt: Der Wettbewerb der europäischen Mächte bleibt nicht auf das Gebiet der Archäologie beschränkt. Es werden diplomatische Briefe verfasst, Inschriften entziffert, Rätsel geknackt. – Das großartige, ungemein kluge Debüt der 39-jährigen Ethnologin und Lyrikerin Kenah Cusanit ist zum einen historisch außerordentlich spannend, steckt zum anderen aber auch voller Gegenwartsbezüge. Keine chronologisch erzählte Geschichte, sondern die vielschichtige, anekdotenreiche Darstellung von Kulturen und Menschen.

Sergej Lebedew – Kronos‘ Kinder
Roman | S. Fischer | 380 Seiten | 24,00 Euro
Immer wieder besucht der kleine Kirill mit seiner Großmutter in Moskau den Deutschen Friedhof – und erfährt zu seinem Schrecken, dass hier auch einer seiner Vorfahren begraben liegt. Kirill kann es kaum glauben: In seinen Adern fließt deutsches Blut? Dabei reagieren viele Alte im Dorf doch panisch, wenn es um die Deutschen geht. Als Erwachsener beginnt Kirill, trotz des damit verbundenen Risikos, selbst Nachforschungen anzustellen. Denn er weiß nicht, ob der Deutschenhass ihm in der russischen Gegenwart nicht doch schaden könnte. Hervor tritt die Geschichte der Familie Schwerdt, die Anfang des 19. Jahrhunderts mit einem Homöopathen an einem russischen Fürstenhof beginnt und in Stalingrad noch lange nicht endet. Mit seiner überbordenden Sprachkraft und ungemein plastischen Prosa erschafft Sergej Lebedew, selbst mit deutschen Vorfahren, ein buntes Familienporträt. Eine fesselnde Geschichtsschreibung der Russlanddeutschen. (Aus dem Russischen von Franziska Zwerg)

Un-Su Kim – Die Plotter
Thriller | Europa | 360 Seiten | 24,00 Euro
Raeseng ist seit 15 Jahren Profikiller und wird von einem Plotter instruiert, wen er wann und wie zu ermorden hat. Es ist für ihn ein Geschäft wie andere auch; Angebot und Nachfrage bestimmen den (moralisch verkommenen) Markt. Doch Raeseng kommen Zweifel, als aus seinem Umfeld Menschen verschwinden und Konkurrenten ihn bedrängen. Er wird in ein Komplott hineingezogen, bei dem ein paar Frauen den Markt „aufräumen“ wollen. Soll er selbst aktiv werden und sich damit in Lebensgefahr bringen? – Ein koreanischer Thriller mit eindrucksvollen Figuren, einem nachdenklichen Mörder und einem furiosen Finale. Auch international wird Un-Su Kims Roman sehr gefeiert. (Aus dem Englischen von Rainer Schmidt)
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Buchcover Chiaki & Ko Okada – Bist du der Frühling?
Kinderbuch (ab 3) | Moritz | 32 Seiten | 14,00 Euro
Sie sieht wunderschön und friedlich aus, die Winterlandschaft, in der der kleine Hase mit seiner Familie lebt. Doch die Mutter des Häschens wartet schon auf den Frühling, in dem Vieles anders werden soll: Der Frühling bringt Blumen und anderes Futter, lässt den Schnee verschwinden und alles grün werden. Ungeduldig stellt sich der kleine Hase die Frage: Wie sieht er wohl aus, dieser Frühling, der all das vermag? Also macht er sich auf den Weg in den Wald und trifft dort tatsächlich auf jemanden, den er für den Frühling hält. – Dass das Häschen einem „Irrtum“ aufsitzt, merken auch schon die kleinsten Betrachter dieses poetisch-friedlichen Bilderbuchs. Aber mit ihm zusammen genießen sie die Vorfreude auf die ersten wärmeren Tage des Jahres. (Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe)

Quelle Text/Bild:
buchhandlung blaue blume
Richard-Wagner-Str. 46
67655 Kaiserslautern

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Kaiserslautern, 14.02.2019