BMW M 4 gestohlen und nach Fahndung in Tschechien aufgefunden

Queidersbach – In der Nacht zum Dienstag haben unbekannte Täter einen weißen BMW M 4 gestohlen, der vor einem Wohnanwesen abgestellt war.

Der Pkw hat einen Wert von etwa 65.000 Euro. Das Auto ist mit einem KeylessGo-System ausgestattet. Das haben die Diebe genutzt und das Fahrzeug vermutlich über dieses Zugangssystem entwendet. Zeugen hatten in der Tatnacht einen älteren VW Golf mit ausländischen Kennzeichen beobachtet, der in dem Wohnviertel herumfuhr. Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen führten letztendlich dazu, dass der hochwertige Pkw am Dienstagmittag in Tschechien aufgefunden und sichergestellt werden konnte. Die tschechische Polizei hat einen Tatverdächtigen festgenommen. Die Ermittlungen dauern an.

Hintergrundinfos zu KeylessGo-Systemen:

Keyless go – Komfort oder Sicherheitsrisiko?

Bei Diebstählen von hochwertigen Fahrzeugen unterschiedlichster Hersteller war in vielen Fällen unklar, wie die Fahrzeuge entwendet wurden, da Spuren von Aufbrüchen bzw. Hinweise auf Überwindung der Wegfahrsperre nicht festgestellt werden konnten. Durch aufwendige Ermittlungen und Videoaufzeichnungen von Tatorten konnte die Polizei folgende Tatabläufe und Vorgehensweise der äußerst raffiniert operierenden Täter rekonstruieren:

Die Täter entwendeten manche PKW unter Zuhilfenahme von sog. „Funkwellenverlängerern“. Diese Geräte bestehen aus zwei Teilen, den „Car-Scanner“ und dem „Key-Scanner“. Während der Carscanner nahe an der Antenne, zumeist in Fahrertürnähe, platziert wird, muss der Keyscanner in der Nähe des Fahrzeugschlüssels sein. Nach der Signalübertragung wird der Carscanner in den PKW gelegt und dieser kann gestartet werden! Das Prinzip der „Funkwellenverlängerer“ beruht auf der Verlängerung der Signale, die zwischen dem Fahrzeug und dem Fahrzeugschlüssel ausgetauscht werden.

Wie kann man sich vor dieser Art von PKW-Diebstahl schützen?

Hier einige Tipps der Polizei:

– Wählen Sie den Abstellplatz Ihres PKW sorgfältig aus: Nutzen Sie
Ihre Garage (Abschließen nicht vergessen!) bzw.
Parkplätze/-häuser mit Videoüberwachung
– Vorsicht bei Personen, die sich beim Ausstieg in unmittelbarer
Nähe befinden, z. B. bei für Sie reservierten
(Firmen-)Parkplätzen
– Achten Sie auf Auffälligkeiten in Türschlossnähe (Fahrerseite),
z.B. kleine Kästchen am Türschloss, Aktenkoffer, Rucksäcke
– Ablegen des Fzg.-Schlüssel nicht in der Nähe von Eingangstüren,
Fenstern pp., um die „Abstrahlungssicherheit“ zu gewährleisten
– Für das Ablegen des Fzg.-Schlüssels zu Hause wird ein sog.
Schlüsseltresor aus Metall empfohlen
– Ebenso kann ein Fzg.-Schlüsselmäppchen mit spezieller
Sicherheitsfolie, z. B. „Cryptally-Folie“ Verwendung finden
– Nicht formschön aber eine weitere Option ist das Einwickeln des
Fzg.-Schlüssels in Alu-Folie

Die Anbringung einer Parkkralle oder eines zusätzlichen Lenkradschlosses sind sicher nicht besonders einfach in der Handhabung, aber durchaus wirksame Mittel, um einen Diebstahl des fahrbaren Untersatzes zu verhindern. In manchen hochwertigen Fahrzeugen verbaute Ortungssystems können auf die Spur eines Fahrzeuges führen. Oft werden die Diebstähle der Fahrzeuge aber erst am nächsten Morgen festgestellt, wenn die Täter mit den Fahrzeugen schon über alle Berge – in aller Regel im Ausland – sind. Die Polizeibehörden arbeiten zwar Länderübergreifend zusammen, doch die Diebe legen die Ortungssysteme schnell mit technischen Mitteln lahm und machen so ein Auffinden des gestohlenen Fahrzeuges nahezu unmöglich.

Immer wichtig: Nicht gedankenverloren den PKW abschließen. Achten sie darauf, wo sie das Fahrzeug abstellen, ob es richtig verschlossen ist und ob sich verdächtige Personen in ihrer Nähe aufhalten.

Weitere Tipps zur Vorbeugung von Diebstählen finden sich unter www.polizei-beratung.de .

Quelle Text/Bild:
Polizeidirektion Kaiserslautern,
Logenstraße 5,
67655 Kaiserslautern,

www.polizei.rlp.de

Kaiserslautern, 08.08.2018