Gesundheit in der Pflege: Pflege-Krankenstand 2021

Zuletzt stieg nicht nur das Alter der zu Pflegenden jährlich an, auch das Pflegepersonal wird immer älter. Dementsprechend ist die Nachfrage nach gesunden Fachkräften in der Pflege in letzter Zeit enorm gestiegen. Jedoch sind lange Ausfallzeiten in der Pflegebranche, verursacht durch hohe kör-perliche und seelische Belastungen, verbunden mit einem hohen Durch-schnittsalter, Kennzeichen der Branche.

„Als Gesundheitskasse ist uns wichtig, dass es den Beschäftigten auch in der Pflege gesundheitlich gut geht. Wir sehen daher die Entwicklung des Krankenstandes mit Sorge, denn er betrug bei den AOK-versicherten Be-schäftigten in der Pflege im Jahr 2021 6,4 Prozent. Das sind 1,3 Prozent-punkte mehr als bei allen AOK-Versicherten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland“, sagt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse.

52,6 Prozent der AOK-versicherten Beschäftigten in der Pflege waren min-destens einmal im Jahr 2021 krankgeschrieben. Das sind 8,5 Prozentpunkte mehr als bei allen AOK-Versicherten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von den Krankheiten des Muskel-Skelett Systems sind stark angestiegen, gefolgt von psychi-schen Erkrankungen, die ebenfalls gestiegen sind. Beide Diagnosen verursa-chen 38,6 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage. Eine Ursache für die Fehl-tage durch Muskel-Skelett-Erkrankungen sind die medizinisch pflegerischen Aufgaben der Beschäftigten in der Pflegebranche.

So ist es elementar, dass die gesundheitsförderlichen Aufgaben des Ar-beitsgebers beim Pflegepersonal großgeschrieben werden. Über präventive Maßnahmen müssen die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit erhalten und ge-fördert werden. Zentraler Ansatz ist dazu das betriebliche Gesundheitsma-nagement (BGM), denn hier werde die Arbeitssituation analysiert und durch nachhaltige Maßnahmen gezielt verbessert. Nicht zuletzt gewinnen durch gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen alle: das Pflegepersonal, die Einrichtung und auch die zu Pflegenden.

Die AOK kümmert sich gemeinsam mit den Arbeitgebern in der ambulanten und stationären Pflege sowie den Krankenhäusern um die Gesundheit der Pflegefachkräfte. Insgesamt gibt es in 2020 / 2021 in Rheinland-Pfalz und dem Saarland rund 350 Projekte, durch die weit über 50.000 Branchenbe-schäftigte erreicht und gefördert werden; und dies trotz großer Belastung durch Corona. „Allen Einrichtungen gebührt Dank für ihr Engagement in Sa-chen Gesundheit, Vorsorge und Fürsorge der Belegschaft. Es ist essenziell, dass wir auch in Krisenzeiten nicht nachlassen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter effektiv zu stärken“, so Niemeyer weiter.

Zu den umgesetzten Maßnahmen gehören unter anderem: Ganzheitliches BGM; Gesundheitstage; Führungskräfteschulungen; Gesundheitsaktionen wie Lebe Balance, Faszientraining, PilatesWorkout, Yoga, After Work Küche, Rückengesundheit in der Pflege, Ergonomie, ergonomische Arbeitsplatzana-lyse, Ausgleichgymnastik am Arbeitsplatz, Raucherentwöhnungskurse, He-be-Trage-Training, (Pflegepersonal/Hauswirtschaftspersonal), Sensibilisie-ren gesundheitsbewusster Lebensstil durch Screenings, Gesundheitsinfo und Schnupperangebote, Allergiemobil und Resilienz-Seminare. Auch unter-stützt die AOK die Einrichtungen per Auswertungen der Arbeitsunfähig-keitsdaten.

Hintergrund:
Die neue AOK-Auswertung umfasst die krankheitsbedingten Fehlzeiten für die Branche „Pflege“ der AOK-versicherten Beschäftigten in den Bundeslän-dern Rheinland-Pfalz / Saarland für folgende Bereiche: Krankenhäuser, Pfle-geheime, soziale Betreuung älterer Menschen und Behinderter, Altenheime, Alten- und Behindertenwohnheime.

Download: Grafiken Pflegebranche 2021

Quelle Text/Bild:
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse
Virchowstraße 30
67304 Eisenberg

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Kaiserslautern, 05.07.2022